Übergabe der Förderurkunde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über 6,4 Mio. Euro für das „MINT-Zentrum Hirschaid“ – ein außerschulischer Lernort für Zukunftskompetenzen von Kindern und Jugendlichen in Bayern
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Hirschaid, 05.12.2023. Heute hat die MINT-Zentrum Hirschaid gGmbH die Förderurkunde des BMBF über Bundesmittel in Höhe von 6,4 Mio. Euro erhalten. Die Förderung dient dem stufenweisen Aufbau und Betrieb einer außerschulischen Erlebnis-, Bildungs- und Vernetzungsplattform für MINT-Bildung für Kinder und Jugendliche in Hirschaid. Ein zentraler Teil des neuen Bildungszentrums wird „TUMO Hirschaid“ – ein innovatives, kostenloses Lernprogramm für digitale Technologien für Kinder und Jugendliche.
Übergabe der Förderurkunde für das MINT-Zentrum Hirschaid durch die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen Katja Hessel (Foto: Melanie Lay, 05.12.2023)
Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen Katja Hessel überreichte die Förderurkunde stellvertretend für ihren Amtskollegen im BMBF, Dr. Jens Brandenburg, an den Geschäftsführer der MINT-Zentrum Hirschaid gGmbH, Frank Seuling. Sie erklärte: „Von der Digitalisierung bis zum Klimawandel – um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern, will die Bundesregierung mehr Kinder und Jugendliche für MINT begeistern. Deshalb unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem MINT-Aktionsplan 2.0 den Aufbau innovativer TUMO-Bildungszentren. Ab heute beginnt der Aufbau des „MINT-Zentrums Hirschaid“. Gemeinsam stärken wir die Zukunftskompetenzen von Kindern und Jugendlichen in der gesamten Region. Hier wird Zukunft gemacht.“
Bereits seit 2017 verfolgt der Hirschaider Unternehmer Frank Seuling die Idee, ein Bildungszentrum für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik (MINT) zu etablieren. Durch eine Vielzahl von Gesprächen mit Vertretern aus Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik entwickelte sich diese Vision immer weiter und konkretisierte sich insbesondere in den Jahren 2021/2022 hinsichtlich der Integration des sogenannten TUMO-Lernprogramms in das Gesamtkonzept. Auf dieser Basis ist schließlich im Oktober 2022 – vor allem durch das Engagement des Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz – im Deutschen Bundestag entschieden worden, dass eine entsprechende Förderung im Haushalt des BMBF für die Jahre 2023 bis 2027 eingeplant wird.
Mit dem TUMO-Lernprogramm wird der Grundstein gelegt für ein qualitativ hochwertiges MINT-Bildungsangebot im MINT-Zentrum Hirschaid. TUMO ist ein innovatives Lernkonzept aus Armenien, welches 2021 erstmalig in Deutschland mit „TUMO Berlin“ von der KfW umgesetzt wurde. Die Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren kommen zwei mal zwei Stunden pro Woche zu festen Zeiten ins Zentrum und begeben sich auf ihre eigene digital unterstützte Lernreise. In speziellen Selbstlernmodulen können die Teilnehmer von „TUMO Hirschaid“ acht verschiedene Themenfelder kennenlernen und vertiefen: Robotics, 3D-Modeling, Animation, Grafikdesign, Filmerstellung, Fotografie, Programmieren und Spielentwicklung.
Neben der Erweiterung des Bildungsangebots im Bereich MINT und Digitalisierung für zusätzliche Alters- und Zielgruppen soll sich das MINT-Zentrum Hirschaid außerdem zu einer Vernetzungs- und Austauschplattform im Bereich MINT-Bildung für die gesamte Region entwickeln, insbesondere durch Realisierung von Kooperationsprojekten mit anderen Bildungsträgern, MINT-Initiativen, Schulen, Unternehmen, Hochschulen und Wirtschaftskammern. Die Universität Bamberg, in Person Professorin Ute Schmid, sowie das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe, in Person Professorin Ilka Wolter, haben vor, Anfang 2024 einen Initiativantrag zur wissenschaftlichen Begleitung des MINT-Zentrums Hirschaid beim BMBF einzureichen. Aus diesem Begleitforschungsprojekt sollen wissenschaftliche Erkenntnisse in den Aufbau und Betrieb des TUMO-Zentrums einfließen.
Als Gebäude für das MINT-Zentrum Hirschaid wird der Neubau am ehemaligen BayWa-Getreidespeicher in der Ortsmitte Hirschaids genutzt sowie weitere Ausbauflächen, die im Jahr 2024 entstehen sollen. Der Start des TUMO-Lernprogramms ist für Ende des Jahres 2024 geplant.