Das MINT-Zentrum Hirschaid öffnet erstmals seine Türen
Sprach-Variante nicht hinterlegt.
In der Ortsmitte von Hirschaid (Lkr. Bamberg) – einer Marktgemeinde mit 12.000 Einwohnern in der Metropolregion Nürnberg – soll in einem ehemaligen BayWa-Getreidespeicher ein außerschulischer Lernort für Kinder und Jugendliche sowie eine Bildungs- und Vernetzungsplattform für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik entstehen. Diese kühne Idee entwickelte der Initiator des Projekts „MINT-Zentrum Hirschaid“, Frank Seuling, vor einigen Jahren.
Seit 2018 führte er zahlreiche Gespräche mit Verantwortlichen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft und präsentierte seine Idee vom Projekt „MINT-Zentrum Hirschaid“. Nach intensiven Gesprächen mit der KfW-Gruppe nahm das Konzept konkretere Formen an und es entstand die Idee, als erstes Bildungsangebot das TUMO Lernkonzept in Hirschaid anzubieten. Auf dieser Basis wurden eine konkrete Machbarkeitsstudie, ein Businessplan und ein Betreiberkonzept ausgearbeitet. Das Ergebnis zeigte, dass sich der ehemalige BayWa-Getreidespeicher hervorragend als TUMO-Zentrum eignen würde.
Als nächster Meilenstein musste nun die Finanzierung des Projektes auf die Beine gestellt werden. Viele Gespräche später und dank intensiver Unterstützung von MdB Andreas Schwarz, konnte im November 2023 die Förderzusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über 6,4 Mio. Euro für den Förderzeitraum 2023 bis 2027 entgegengenommen werden.
Seit November 2023 arbeitet Frank Seuling zusammen mit der kaufm. Geschäftsführerin Birgit Partheymüller und einem stetig wachsenden Mitarbeiterteam nun intensiv am Aufbau des MINT-Zentrum Hirschaid und der Einführung des TUMO-Lernprogramms. Das MINT-Zentrum wird in seiner Arbeit durch einen hochkarätigen Beirat unterstützt, bestehend aus Personen unterschiedlichen Alters aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung weiterer Angebote für das MINT-Zentrum und das Engagement, die Region noch attraktiver und zukunftsfähiger aufzustellen.
Erster Baustein ist das TUMO Lernprogramm
Das TUMO Lernprogramm ist ein innovatives außerschulisches Bildungsangebot für Jugendliche von 12 bis 18 Jahren, das Technologie und Kreativität miteinander verbindet. Das Konzept und die Lerninhalte wurden in Armenien entwickelt und TUMO feiert inzwischen als Franchisekonzept weltweit Erfolge. TUMO-Zentren gibt es beispielsweise in Yerewan, Los Angeles, Paris, Lissabon und Berlin. Die Teilnehmenden haben unkompliziert und kostenfrei Zugang zu innovativen Technologien und dabei die Möglichkeit aus den acht TUMO-Lernfeldern 3D-Modelling, Programmierung, Grafik-Design, Spiele-Entwicklung, Film, Fotografie, Zeichnen und Robotik ihren individuellen Lernpfad zu gestalten.
In den vergangenen Wochen wurde das TUMO-Lernprogramm Jugendlichen an regionalen Schulen, bei verschiedenen Veranstaltungen, in Printmedien und auf Social Media vorgestellt, denn Ende Januar 2025 können die ersten Students in Hirschaid ihren TUMO Lernpfad starten. Bei der TUMO Info-Woche im Dezember waren die Jugendlichen mit ihren Eltern, aber auch alle interessierten Bürger eingeladen, das TUMO Lernprogramm näher kennenzulernen, die Workshop-Räume und die Selflearning Area zu besichtigen und das Team des MINT-Zentrums kennenzulernen.
„Über 800 Interessierte haben an unseren Info-Veranstaltungen teilgenommen“, freut sich Carla Hochberger, Leiterin des TUMO-Zentrums. Unterstützt wurde sie bei den Präsentationen durch Teamleiter Alexander Spieth, den acht Workshop-Leitern und zehn Coaches. „Ich bin begeistert über das große Interesse und die zahlreichen Anmeldungen“ sagt Geschäftsführer Frank Seuling „derzeit können wir noch einige wenige freie Plätze für die beiden Lerngruppen anbieten, die Ende Januar starten werden.“ Die Begeisterung und den Stolz merkt man ihm an, wenn er die Besucher begrüßt und vom langen Weg bis zur Realisierung des Projektes erzählt.
Nach dem Start des TUMO Lernprogramms Ende Januar wird das Team des MZH weitere Angebote in Angriff nehmen. „Ganz oben auf unserer Agenda steht die intensive Zusammenarbeit mit regionalen Schulen“, erklärt Carina Therré, Ansprechpartnerin und Koordinatorin für Kooperationsprojekte mit Schulen und weiteren MINT-Initiativen. „Diese Zusammenarbeit ist uns sehr wichtig, denn wir verstehen uns nicht als Wettbewerb zu Schulen, sondern als eine innovative Ergänzung. Bei uns haben die Jugendlichen die Möglichkeit, ihren individuellen Neigungen nachzugehen und ihr Wissen zu vertiefen. Dafür wurde im MINT-Zentrum eine inspirierende Atmosphäre geschaffen und in hochwertige technische Ausstattung investiert.“
Die Nachfrage nimmt stetig zu, die ersten Lerngruppen werden am 29. Januar 2025 starten, weitere Lerngruppen werden im Laufe des Jahres folgen. Wenn das MINT-Zentrum in Hirschaid voll ausgelastet ist, werden bis zu 500 Jugendliche wöchentlich an den Workshops teilnehmen. Auch für Ferienzeiten sind Angebote in Planung.
Alle, die die Infowoche im Dezember verpasst haben vertröstet Birgit Partheymüller, kaufm. Geschäftsführerin des MINT-Zentrums auf Januar: „Derzeit gibt es noch einige freie Plätze für die ersten beiden Lerngruppen. Anmeldungen für TUMO sind jederzeit über unsere Webseite www.mint-zentrum-hirschaid.de oder www.hirschaid.tumo.de möglich. Im Januar werden wir noch eine weitere Infoveranstaltung anbieten, diesmal voraussichtlich virtuell. Alle Infos und weitere aktuelle Angebote geben wir über unseren Email-Newsletter sowie über Instagram und LinkedIn bekannt. Registrieren Sie sich gerne auf unserer Webseite.“