Von Hirschaid nach Jerewan – Eine Reise zu den Wurzeln von TUMO
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Vom 11. bis 22. Januar 2025 haben wir uns als Hirschaider TUMO-Team auf eine Reise nach Armenien begeben, um TUMO an seinem Ursprungsort Jerewan kennenzulernen und ein intensives Training im Headquarter zu absolvieren.
Unsere Reise begann am Nürnberger Flughafen, wo sich einige von uns zum ersten Mal persönlich trafen. Nach einem längeren Zwischenstopp in Frankfurt und viel Zeit zum Kennenlernen erreichten wir spät in der Nacht Jerewan. So spät, dass es schon wieder früh war und einige von uns noch im Hotel frühstücken gingen, bevor wir uns den wohlverdienten Schlaf holten.



Am nächsten Tag erkundeten wir Jerewan, die Hauptstadt Armeniens. Mit etwa einer Million Einwohnern beherbergt sie fast ein Drittel der Landesbevölkerung. Viele Armenier leben aufgrund historischer Ereignisse im Ausland, vor allem in Russland, den USA und Frankreich. Jerewan empfing uns mit einem faszinierenden Kontrast aus Alt und Neu. Die breiten, von rosa Tuffstein gesäumten Boulevards erinnerten an europäische Metropolen, während zahlreiche historische Monumente die Spuren einer bewegten Geschichte offenbarten. Wir bestaunten die beeindruckenden Kaskaden mit über 700 Stufen und verschiedene Denkmäler. Uns fielen auch die vielen streunenden Hunde und die teilweise improvisierte Infrastruktur auf: Provisorische Kabel, sowjetisch geprägte Architektur, sichtbare Spuren von Armut, besonders außerhalb des Stadtgebiets. Schön war die weihnachtliche Stimmung, die uns empfing, denn obwohl Weihnachten dort offiziell bis zum 6. Januar geht, war alles noch festlich dekoriert und zeigte uns die Begeisterung der Armenier für das Fest.



Das TUMO-Headquarter ist ein beeindruckendes Gebäude im „Tumayan-Park“, benannt nach einem armenischen Schriftsteller, welcher den Spitznamen „Tumo“ trägt. Daher kommt also auch der Name für TUMO. Im Zentrum, das über 12.000 Students pro Woche empfängt, wurden wir umfassend gecoacht und darauf vorbereitet, die TUMO-Vision nach Hirschaid zu tragen. Wir hatten die Möglichkeit, erfahrene Coaches live bei ihrer Arbeit zu beobachten und von Workshopleitern viele Tipps zu bekommen. Fragerunden und Workshops gaben uns wertvolle Einblicke in die praktische Umsetzung des TUMO-Konzepts. Überall konnten wir spüren, wie begeistert und wissbegierig die Students zu TUMO kommen, und wie selbstständig sie sich die verschiedenen Lernfelder aneignen. Besonders beeindruckt waren wir von Projekten wie den zwei TUMO-Bands, bestehend aus motivierten Schülern des Musikprogramms. Wir lernten auch die TUMO Studios kennen, die sich auf analoges Design und Handwerkskunst für 18- bis 28-Jährige spezialisieren. Hier konnten wir uns Bereiche wie Töpfern, Siebdruck und Schmuckdesign ansehen.



„Im Headquarter in Jerewan wurde die Vision von TUMO zum ersten Mal konkret für uns, und wir konnten live erleben, was für Potenziale das Lernprogramm in den Students freisetzt. Die Vorfreude darauf, schon bald Teil davon zu sein und selbst diese Begeisterung weiterzutragen, hat uns nochmal ganz neuen Schwung gegeben.“
Denny Kobiger, Workshopleiter Grafikdesign
Abends gingen wir oft gemeinsam essen, genossen die lebendige Kulturszene Jerewans mit Street Art und Jazzkonzerten in lokalen Bars und nutzten die Zeit, um als Team zusammenzuwachsen. Besonders praktisch für den Transport war die „GG App“, ein lokaler Taxidienst, mit dem wir günstig und flexibel an unsere Ziele gelangten.
Abgesehen von den vollen und lehrreichen Tagen bei TUMO hatten wir natürlich auch Zeit, Armenien näher zu erkunden. So zum Beispiel auf dem Ausflug zu einem Aussichtspunkt mit einem atemberaubenden Blick auf den Ararat-Berg, das symbolträchtige Wahrzeichen Armeniens, das heute auf türkischem Gebiet liegt. Wir besuchten auch den Azad-Stausee und die Stadt Gyumri, wo wir ein weiteres TUMO-Zentrum und eine TUMO-Box besichtigten, einen der kleinen TUMO-Standorte im ländlichen Raum, wo Kids ihre Selbstlernphasen absolvieren können. Für die Workshops werden sie von kostenlosen Shuttles abgeholt und nach Jerewan gefahren.



Die Workshoptage und Ausflüge vergingen schnell, und wir kehrten mit wertvollen Erkenntnissen über das TUMO-Konzept und einem tieferen Verständnis für die armenische Kultur und Geschichte zurück. Wir durften die Wurzeln von TUMO und die Leidenschaft der Menschen kennenlernen, die dieses einzigartige Bildungskonzept tragen. Es war besonders bereichernd, zu sehen, wie es gelingen kann, einen Raum zu schaffen, in dem junge Menschen ihre Kreativität entfalten und ihre Talente entwickeln können. Diese Erkenntnisse werden uns dabei helfen, das TUMO-Zentrum in Hirschaid zu einem lebendigen Ort des Lernens und der Inspiration zu machen.
„Ich bin beeindruckt und glücklich darüber, wie 20 Menschen, die einander vor der Reise kaum kannten, während dieser kurzen Zeit zu einem Team zusammengewachsen sind, auf das wir wirklich stolz sein können, und mit dem wir ein großartiges Projekt auf die Beine gestellt haben.“
Carla Hochberger, Center-Managerin
